Stift Lilienfeld wird Station der Via Habsburg

Stift Lilienfeld wird Station der Via Habsburg
Am 9. Dezember 2024 überreichte Burghauptmann Reinhold Sahl feierlich die Plakette der Via Habsburg an Abt Pius Maurer. Damit bestätigte Burghauptmann Sahl in seiner Eigenschaft als Präsident der Via Habsburg, dass das Stift Lilienfeld seit 2024 eine Station der Via Habsburg ist. Die Via Habsburg ist ein vom Europarat zertifizierte internationale Kulturroute, die jene Orte Europas verbindet, die in engem Zusammenhang mit dem Haus Habsburg und der gemeinsamen europäischen Geschichte stehen. Der Verein Via Habsburg sorgt dafür, dass das gemeinsame kulturelle Erbe erlebbar wird und zugleich nachhaltig erhalten bleibt. 
 
Durch die Ernennung zur Station auf der Via Habsburg wird die historische und kulturelle Bedeutung des Zisterzienserstiftes Lilienfeld unterstrichen. Abt Pius betont: "Ich sehe die Zugehörigkeit zur Via Habsburg als Freude und Ehre, aber auch als Ansporn, das kulturelle Erbe unseres Landes zu fördern." 
Das Stift Lilienfeld steht seit dem 13. Jahrhundert in Kontakt mit Vertretern des Hauses Habsburg. Im 15. Jahrhundert erhielt Cimburgis von Masowien, die Mutter von Kaiser Friedrich III., die auf einer Wallfahrt nach Mariazell starb, im Stift Lilienfeld ihr Grab. Manche Äbte fungierten als Berater von Kaisern aus der Familie Habsburg und hatten diverse Ämter am kaiserlichen Hof in Wien inne. Ein Abt des Stiftes Lilienfeld, Ignaz Krafft, war sogar kurze Zeit (1633-1637) kaiserlicher Hofkammerpräsident (entspricht dem heutigen Finanzminister und Wirtschaftsminister). Seit dem 17. Jahrhundert gibt es im Stift Lilienfeld einen Kaisertrakt, der immer wieder Mitglieder der kaiserlichen Familie beherbergte. Vor allem wenn Habsburger nach Mariazell pilgerten, machten sie gerne Station im Stift Lilienfeld, wie es zum Beispiel von Kaiser Leopold I., Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz II. bezeugt ist. Seit Kaiser Karl VI. gibt es im Stift Lilienfeld einen Kaisersaal, mit einer (vom Stuckateur Christoph Kirschner angefertigten) prächtigen Stuckdecke. Kaiser Leopold II. von Habsburg-Lothringen gilt als zweiter Stifter des Stiftes Lilienfeld, da er 1790 das Stift Lilienfeld nach seiner Aufhebung wieder errichtet hat. Kaiser Franz II. und Erzherzog Johann waren mit dem Abt Johann Ladislaus Pyrker vom Stift Lilienfeld besonders befreundet. Kaiserin Maria Louise, die Gattin Napoleons und Tochter von Kaiser Franz II. verbrachte einige Zeit der Erholung im Stift Lilienfeld. Als besonderen Schatz bewahrt das Stift Lilienfeld einen Hirtenstab auf, den Kaiser Karl I. in seinem Schweizer Exil dem letzten Hofbischof geschenkt hat.
Zur Via Habsburg zählen Orte wie der Dom zu Speyer, die Hofburg in Innsbruck, Stift Klosterneuburg, das Kunsthistorische Museum in Wien, Schloß Gödöllö in Ungarn und viele andere berühmte historische Stätten Europas.
Mit der Aufnahme in die Via Habsburg wird die Bedeutung des Stiftes Lilienfeld als Ort der Geschichte, Kultur und Spiritualität auf europäischer Ebene betont. Gleichzeitig bedeutet diese Aufnahme in die Via Habsburg eine touristische Aufwertung des Stiftes Lilienfeld.